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Der Umbau des Autobahnkreuzes Aachen

Der Umbau des Autobahnkreuzes Aachen war eines der größten Projekte seiner Art in Deutschland. Mit der offiziellen Verkehrsfreigabe im November 2021 hat die Autobahn GmbH Rheinland das Autobahnkreuz zu einem leistungsfähigen Knotenpunkt im europäischen Ost-West-Verkehr umgebaut. Zur Leistungssteigerung des Kreuzes werden bis 2023 angrenzende Autobahnbereiche der A4 zu den Niederlanden mit Lärmschutz versehen und die A44 vom AK Aachen in Richtung Düsseldorf bis zur Anschlussstelle Broichweiden 6-spurig ausgebaut.

Ursprünglich war eine kürzere Bauzeit für den Umbau geplant. Einen Strich durch die Rechnung machte die sogenannte Überflieger-Brücke, die den Verkehr der A4 aus den Niederlanden über die A544 leitet. Die Bausubstanz dieses Bauwerks hätte eigentlich noch 20 Jahre halten sollen, jedoch wurde bei Untersuchungen festgestellt, dass die Brücke stärker in Mitleidenschaft gezogen war als angenommen. Nun wurde auch diese Brücke neu errichtet. 

Heute fahren täglich 260.000 Fahrzeuge durch das Kreuz, in zehn Jahren rechnen die Verkehrsexperten mit 345.000 pro Tag. Das neue Kreuz verfügt über bis zu 17 Fahrstreifen nebeneinander. Der Umbau des Kreuzes erfolgte "unter Verkehr": Sämtliche "Fahrbeziehungen" konnten im Prinzip auch in dieser Zeit genutzt werden - wenn auch zeitweise auf schmaleren Spuren und natürlich mit reduziertem Tempo.

Das Aachener Autobahnkreuz nach seiner Fertigstellung 2021

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Das Aachener Autobahnkreuz vor dem Umbau

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Ein Kreuz mit fünf Armen

fuenfarmigeskreuz g Die meisten Autobahnkreuze haben vier Arme und sind wie ein Kleeblatt aufgebaut. Das fünfarmige Aachener Autobahnkreuz sucht in Deutschland seines gleichen. Vor den Toren der Stadt kreuzen sich nicht nur die europäischen Verkehrsströme der A4 von Köln nach Holland mit denen der A44 von Düsseldorf nach Belgien. Mitten in diesen schon stark befahrenen Knoten drängt der Verkehr der Aachener Stadtautobahn A544. Die Autoströme überlagern, verflechten und kreuzen sich auf engstem Raum. Dann entstehen Staus, gefährliche Situationen sind an der Tagesordnung und Unfälle häufen sich. Der Umbau eines solchen Verkehrsknotens erfordert umfangreiche Veränderungen.

Die Hauptverbindungen erhalten Vorrang

Nach dem Umbau wird die Ost-West-Verbindung der A4 Köln-Niederlande vorrangig und sechsspurig über das Kreuz geführt. Um dem Verkehr auf dieser europäisch wichtigen Strecke mit starkem LKW-Anteil gerecht zu werden, wurde 2010-2012 die Hauptbrücke komplett neu, übersichtlich und leistungsfähiger gebaut.

Weniger kreuzender Verkehr bringt weniger Staus und macht die Autobahn sicherer

Für die wichtigsten Abbiegebeziehungen schaffen die Planer eigene Fahrspuren, die sie über- und untereinander führen. Das Konzept sieht neben der umgebauten Hauptbrücke vier neue Brücken im Kreuz vor. Bis zu 17 parallele Fahrstreifen werden dem Verkehr zur Verfügung stehen und den reibungslosen Verkehr sicherstellen. Die Graphik zeigt die neuen Wegeführungen nach dem Umbau.


 

Verbesserung schon nach den ersten Bauphasen

Noch bevor das gesamte Kreuz vollendet ist, bringen die einzelnen Ausbauschritte schon spürbare Entlastungen. Die täglichen Staus aus Niederlande/Aachen in Richtung Düsseldorf/Köln sind nach dem Zentralbrückenbau geringer geworden. Später sollen auch die Staus von Düsseldorf Richtung Niederlande/Aachen der Vergangenheit angehören.

Die Anwohner werden besser vor Lärm geschützt

Insgesamt sechs Millionen Euro investiert der Bund in neue Lärmschutzwälle und -wände oder in die Erhöhung der vorhandenen Anlagen. Neuanpflanzungen im Kreuz und innerhalb der Aachener Städteregion gleichen Eingriffe in die Natur aus.

Umsichtig planen und bauen für weniger Staus.

Alle Bauschritte sind gründlich geplant. Um die Belastung zu begrenzen, wurden die Bauphasen verzahnt und die Bauzeit auf sieben Jahre veranschlagt. Alle Haupt-Verkehrsbeziehungen bleiben mehrspurig, und Arbeiten mit kurzen Teilsperrungen werden auf die verkehrsarmen Wochenenden oder Nachtstunden gelegt. Trotz aller Anstrengungen werden Behinderungen während einzelner Bauphasen aber nicht zu vermeiden sein.

Die Autobahn GmbH

Die  Autobahn GmbH des Bundes  hat am 01. Januar 2021 die Verantwortung für Planung, Bau und Betrieb aller Autobahnen in Deutschland übernommen. Mit künftig bis zu 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 10 regionalen Niederlassungen, 41 Außenstellen und 189 Autobahnmeistereien unterhält sie 13.000 Kilometer Autobahn. Die Gesellschaft mit Hauptsitz in Berlin ist eine der größten Infrastrukturbetreiberinnen in Deutschland.

Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung Rheinland, Außenstelle Euskirchen
Otto-Lilienthal-Straße 25a, 53879 Euskirchen
rheinland@autobahn.de

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